Molotow. Da Holly Miranda, wie sie selbst sagt, keine Kritiken liest, weiß sie vielleicht gar nicht, dass ihr Solodebüt "The Magician's Private Library" wenn nicht überschwänglich, so doch zumeist sehr wohlwollend besprochen worden ist.

Einige mögen etwas irritiert gewesen sein, denn bislang trat die 27-Jährige als Frontfrau von "The Jealous Girlfriends" in Erscheinung. Da spielt sie Alternative Rock. Allein macht Miranda verträumten, teils geradezu sphärischen Indie-Pop, singt von der Liebe, glücklicher wie unglücklicher, von Sehnsüchten und Flüchten.

Was sich nach Kitsch anhört, nervt nicht, sondern setzt sich auf angenehme Art und Weise im Ohr des Hörers fest. Dank der stets etwas distanziert wirkenden Stimme Mirandas und Arrangements, die Naturgeräusche, Synthieklänge und Samples mit Bläsern und vergleichsweise konventionellen Gitarren- und Schlagzeugklängen verknüpfen, ist ihre Musik nicht einfach nur ein weiteres Kapitel in der unendlichen Geschichte der ins Musikgewand gekleideten emotionalen Nabelschau. Sondern gut gemachte, kreativ inszenierte Musik, die beizeiten nahegeht.

Holly Miranda Do 22.7., 20.00, Molotow (U St. Pauli), Spielbudenplatz 5, Tickets ab 11,70 im Vorverkauf; www.hollymiranda.com