Planet Subotnik. Es war nicht irgendein Hinterhof in Ottensen, es war DER Hinterhof in Ottensen - der Raum zwischen Planet Subotnik und Blauem Barhaus an der Großen Brunnenstraße. Hier gingen seit 1991 Punks, Jazzer, Hip-Hopper, Reggaefans und Freunde elektronischer Musik ein und aus. Das hat nun ein Ende. 2008 wurde das vor dem Planet Subotnik gelegene Blaue Barhaus verkauft. Angeblich sei es nicht zu sanieren. Und mit dem markanten Altbau wird auch das dahinter liegende Planet Subotnik verschwinden, denn Inhaberin Sabine Klüwer kündigte ihren Mietvertrag, sie will sich nicht "hier einmauern lassen".

Stattdessen lädt sie zum großen Ausverkauf. An den vergangenen Freitagen hatte sie ihren Klub zum Auktionshaus umfunktioniert, Stück für Stück wird die Einrichtung, von Kühlschränken über Tische und Barhocker bis zur DJ-Anlage, nun versteigert. Die Gebote für den Kickertisch liegen bereits bei über 600 Euro. Trösten dürfte das Klüwer nicht. Denn an diesem Wochenende öffnen sich die Türen zum letzten Mal für eine Party. Danach weicht ein weiterer Klub abseits des Mainstreams dem Neubaufieber.

Bis sich allerdings wie in der HafenCity ein architektonisches Glanzstück an das nächste reiht und kein bröckelnder Putz, kein Altbau mehr das Bild stört, wird es noch dauern. Und bevor das Planet Subotnik seine Türen endgültig schließt, legen am Sonnabend von 22 Uhr an noch einmal mehrere DJs auf. Und spätestens Sonntag früh wird man sich fragen: Was fehlt? Ein Stück Stadtteilkultur. Was bleibt? Alles, was man sich ersteigern konnte.

Die letzte Nacht im Planet Subotnik, Sa ab 22 Uhr, Große Brunnenstraße 55a, Eintritt frei