Hafenrand, die Galerie der Woche, zeigt “Danke“ - Arbeiten von Stefan Vogel und Simon Hehemann.

St. Georg. Vorsichtshalber wird schon mal gewarnt: "Spekulationen über Anleihen bei der aktuell laufenden Fußball-WM verpuffen", heißt es auf der Website der Galerie Hafenrand.

Vor allem die zahlreichen Sportschuhe, die in der Galerie auf dem Boden, an den Wänden und der Decke kleben, müssen der Grund für diese Warnung gewesen sein. Ihre Allgegenwärtigkeit könnte schließlich mit der derzeitigen Omnipräsenz des Fußball-Sports zu tun haben. Ist aber nicht so, auch wenn Kunst natürlich prinzipiell für jegliche Deutungen offen ist.

Verantwortlich für den gut beschuhten Raum zeichnen Simon Hehemann und Stefan Vogel, Studenten der Kunst in Hamburg. In einwöchiger Arbeit haben sie eine waghalsige Lattenkonstruktion in den Quader des Galerieraums, mit Schuhen an den Lattenenden, gebogenen Spanplatten, Neonröhren und leeren Leinwänden auf gebrochenen Rahmen errichtet.

Das Ganze sieht aus, als ob sich hier alles selbst trägt, irgendwie schwebt. Die Stabilität des instabilen Kolosses aus stelzen- und prothesenähnlichen Gebilden verdankt sich seiner Passgenauigkeit im Raum. Die reinste Achterbahnfahrt, die hier optisch für Sehvergnügen sorgt und den Galeriegang zum Hindernislauf macht.

Aber was soll der Raumfüller sein, wenn schon kein Kommentar zum Weltmeisterschaftshype? Nehmen wir's mal "kunst-philosophisch", streunen in den Gefilden der Meta-Ebenen und bleiben dann doch ein wenig beim Ballspiel. Antwort A: Hier wird der Dreiklang der Kunstgattungen - Zeichnung, Skulptur und Malerei - schwindelig gespielt. Lösung B: Immer an der Wand entlang. Oder Lösung C: Überraschungsangriff der dialektischen Methode - aus These und Antithese wird in der Galerie Hafenrand Prothese.

Danke Arbeiten von Stefan Vogel und Simon Hehemann, bis 23.8., Di-Sa 13.00-19.00, Galerie Hafenrand (MetroBus 6), Lange Reihe 88, T. 51 90 43 56, Infos im Internet: www.hafenrand.com