Ein Kommentar von Iris Hellmuth

Es war der lustigste Auftritt, den das amerikanische Fernsehen je gesehen hatte. Sarah Silverman, die hübsche Jüdin mit dem wohl schwärzesten Humor des Kontinents, war eingeladen in die Talkshow ihres Lebensgefährten Jimmy Kimmel. Da saß sie nun, zog frech die Schultern hoch und rief: "Spielt den Clip!"

Und sie spielten den Clip. Der im Wesentlichen davon handelte, dass Sarah eine Affäre mit dem Schauspieler Matt Damon hat, dass sie, genau genommen, mit ihm eine zwischenmenschliche Nähe pflegte, die durchaus typisch für geschlechtsreife Erwachsene ist. Der Titel des Liedes war so schlicht wie eingängig: "I'm fucking Matt Damon." Wobei das natürlich nicht gesendet wurde, sondern: "I'm PIIIIEP Matt Damon", immer wieder, fast drei Minuten lang.

Über 20 Millionen Mal ist dieser Clip im Internet inzwischen angeschaut worden, er ist legendär. Genau wie das ständige Piepsen im Refrain. Das allerdings, so hat ein Gericht in New York entschieden, wird es künftig nicht mehr geben. Ja, verdammt: Es darf wieder geflucht werden im US-Fernsehen, das F-Wort ist nicht mehr verboten. Das ist vor allem deshalb eine gute Nachricht, weil es im Grunde schon immer eine Frechheit war, die Zuschauer für dumm zu verkaufen. Geflucht wird in jeder Sprache, es kann eine Bereicherung ihres Wortschatzes sein. Und außerdem ist es: die Realität. Das mögen ein paar versprengte Kreationisten im Südwesten der USA vielleicht nicht verstehen. Aber für die ist Sarah Silverman ohnehin die Inkarnation des bösen Geistes.