Die kanadische Band Wolf Parade glaubt noch ans Gitarrenriff

Wenn man beim Label "Sub Pop" eine CD veröffentlicht, hat man als Rockmusiker etwas verbucht auf der imaginären Liste beruflicher Ziele. Dort war Nirvana! Lange ist's her. Rockbands finden auf dem legendären Label immer noch ein Zuhause, gern klingen sie so wie die kanadische Band Wolf Parade, deren neues Album "Expo 1986" ist kein Großereignis, wie es eine Nirvana-Platte war (von denen gab es allerdings wenig genug), aber sie ist doch eine sehr altmodische Rockplatte.

Vielleicht zusammen mit dem neuen Werk der Black Keys die bislang überzeugendste Knarzrockscheibe des Jahres. So sexy wie der Rocküberwinder James Murphy (LCD Soundsystem) wird Wolf Parade mit ihrem alten Glauben an das Gitarrenriff zwar nie mehr werden (zumindest in den Augen der Hipster), dafür retten "Little Golden Age" oder "Two Men in two Tuxedos" jedem Fan von Noise-Attacken den Tag. Die Sounds von Wolf Parade bauen übrigens dann doch zu einem erheblichen Teil auf die schön hausbacken klingenden Keyboardtöne Spencer Krugs, der zusammen mit Dan Boeckner das kreative Zentrum Wolf Parades bildet. Ist "Expo 1986" also die beste kanadische Platte des Jahres? I wo! Das ist Stars' "The Five Ghosts".

Wolf Parade Expo 86 (Sub Pop)