Hamburg. Bei den Vorgeschichten um den berühmt-berüchtigten Frontmann ließ das Konzert von Mondo Generation im Hafenklang zumindest einen kleinen Skandal erwarten. Doch dann sitzt ein entspannter Nick Oliveri, Sänger der besagten Stoner-Rock-Band, ganz brav mit einem Wodka-Energy-Drink in einer Ecke an der Bar. Er lacht durchdringend und nur einen Hauch diabolisch in die Runde.

Mit etwas Verzögerung tritt die Support-Band Hytest auf, von der zwei der Mitglieder - die Australier Mick Curley und Luke Armstrong - auch bei Mondo Generator mitspielen. Ihr größter Fan steht ganz vorne an der Bühne und agiert als lautester Zuschauer: Oliveri. Er raucht, trinkt und feiert die zehn Songs der Band, bis er bei "Girl In Black" kurz mitrocken darf.

Nach einer knappen Stunde und einer kurzen Verschnaufpause betreten erneut Oliveri, Curley, Armstrong und nun auch der Schlagzeuger Josh Stucken die Bühne.

Sie spielen neue Songs wie "Invisible Like The Sky" und "This Isn't Love" von dem Album "Time To Destroy", die anerkennend aufgenommen werden. Doch zu einer wahren Energieentladung kommt es bei den älteren Titeln wie "All Systems Go", "Fuck You I'm Free" oder "I Am Worth A Dollar But I Feel Like A Millionaire", bei denen durch verzerrten Sound nicht nur Wände, sondern auch die Körper des überwiegend männlichen Publikums beben.

Das würdigt den Auftritt angemessen mit Bierduschen, Tierlauten und Moshing. Das elementare "Fuck" in jeder Äußerung Oliveris sei verziehen. Denn sein immer wieder eingeworfenes, charmant-gebrochenes "Dankeschön" lässt vermuten, dass da vorne gar kein so übler Kerl steht.