Die Geheimhaltung war selten groß, die Vorsichtsmaßnahmen sind es ebenso: Bei der Preview des ARD-Films "Bis nichts mehr bleibt" im ARD-Hauptstadtstudio in Berlin-Mitte flankierten Polizeiwagen das Gebäude, drinnen patrouillierten Sicherheitsleute, die geladenen Besucher mussten am Eingang ihren Personalausweis vorzeigen. Nicht anders die Szenerie wenige Woche zuvor in Hamburg, als der Film erstmals der Presse gezeigt wurde. Rund ein Dutzend Mitglieder von "Anonymous", einer Gruppe von Scientology-Gegnern, protestierten - maskiert - vor dem Hotel Royal Méridien.

Schon bei den Dreharbeiten setzten die Macher alles daran, dass der Inhalt des Films nicht öffentlich bekannt wurde. "Der Tote im Sund" hieß der Arbeitstitel, der auf Drehbuch und Regieklappen stand. "Scientology hat permanent versucht, auf unterschiedlichsten Wegen Details über das Projekt zu erfahren. Wir mussten befürchten, dass die Organisation alles tun würde, um mit juristischen Mitteln die Ausstrahlung des Films zu verhindern", so SWR-Fernsehspielchef Carl Bergengruen.