Stuttgart. Er galt als einer der führenden deutschen Architekten der Moderne. Jetzt ist der vielfach ausgezeichnete Günter Behnisch im Alter von 88 Jahren gestorben. Weltweite Bekanntheit erlangte er 1972 durch den Bau des Münchner Olympiastadions.

Der gebürtige Dresdner durchlitt die Folgen des Machtmissbrauchs der Nationalsozialisten als Kriegsgefangener in England, bevor er 1947 ins zerbombte Deutschland zurückkehrte. Er zog nach Stuttgart, studierte dort an der Technischen Hochschule, war Mitarbeiter im Architektenbüro von Rolf Gutbrod und gründete Anfang der 50er-Jahre mit zwei Mitarbeitern sein eigenes Büro. Der baden-württembergischen Landeshauptstadt blieb Behnisch bis zu seinem Tod treu. Er sei zu Hause gestorben, wo ihn seine Frau in den vergangenen Jahren gepflegt habe. Nach mehreren Schlaganfällen sei Behnisch halbseitig gelähmt und auf Hilfe angewiesen gewesen. Er sei jedoch bis zum Schluss ansprechbar gewesen, sagte sein Sohn Stefan. "Er hatte ein langes, erfülltes Leben." (dpa)