Der Privatsender RTL stellt sein neues Programm in Hamburg vor

Hamburg. Die gute Nachricht zuerst: Günther Jauch bleibt RTL erhalten. Er moderiert auch im elften Jahr die Ratesendung "Wer wird Millionär?", zudem eine neue Show: "Alt gegen Jung - Das Duell der Generationen". Hier geht es darum herauszufinden, ob ältere Menschen mehr wissen als Jugendliche, wer am geschicktesten ist und wer das beste Gedächtnis hat. Die schlechte Nachricht: Spätestens an dieser Stelle freute man sich aufrichtig über Jauchs Wechsel zur ARD und seine für den Herbst 2011 angekündigte Sonntagstalkshow.

Eine "Sehnsucht nach Leichtigkeit" rief RTL-Chefin Anke Schäferkordt am Donnerstag in Hamburg aus, als sie das Programm des Senders für das kommende Halbjahr vorstellte. Meint: Comedy, Sitcoms und Unterhaltungsshows sind beim Zuschauer gefragt, ebenso Serien "mit einer leichten Note". Dahingehend entwickele man derzeit neue Projekte, so Schäferkordt in sommerlich-leichtem Türkis.

Das Dschungel-Camp "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!", das in diesem Jahr wegen zu hoher Kosten ausgefallen ist, kommt Anfang 2011 zurück. Neue Staffeln gibt es auch von den Shows "Let's Dance", "Das Supertalent" und "Deutschland sucht den Superstar".

Die wohl größten Erfolge (geringe Herstellungskosten plus wachsende Zuschauerzahlen) verbucht RTL derzeit im sogenannten "Real Life"-Bereich, etwa mit "Einspruch! Die Show der Rechtsirrtümer". Peter "Keiner ist mit seinen Schulden allein" Zwegat ist ebenso mit einer neuen Staffel vertreten wie "Bauer sucht Frau"-Kupplerin Inka Bause. Hamburgs Sternekoch Christian Rach erhält gar eine zweite Sendung: "Rachs Restaurantschule".

Die Laufzeit von gleich vier eigenproduzierten Serien hat RTL in die kommende Saison verlängert - was für den deutschen Fiktion-Markt erst einmal eine gute Nachricht ist. Schade nur, dass es neben "Doctor's Diary", "Countdown", "Alarm für Cobra 11" und "Lasko - Die Faust Gottes" keine einzige neue Serie auf den Bildschirm geschafft hat.

Ähnliches gilt für den Movie-Bereich: Auch hier zeigt der Sender fünf stark besetzte Eigenproduktionen (u. a. mit Sophie von Kessel, Oliver Mommsen, Katharina Schüttler), die jedoch - den Trailern nach zu urteilen - nur altbewährte Genres und Konstellationen bedienen, von Geisterspaß bis Kirchengrusel. Wirklich spannend scheint es erst 2011 zu werden, wenn der 10,5 Millionen teure Zweiteiler "Hindenburg" über das Hindenburg-Unglück 1937 ausgestrahlt wird - die größte Produktion in der Geschichte von RTL. "Sieht aus wie Hollywood", so Schäferkordts Kommentar.

Eine gute Nachricht noch zum Schluss: Auch Hape Kerkeling kehrt zu RTL zurück. Mit einer Weihnachtssendung vor loderndem Kaminfeuer. Vielleicht hat die ARD ja auch für Kerkeling ein interessanteres Angebot in der Schublade liegen.