Hamburg. Die eigene Wohnung, der eigene Stadtteil birgt Sicherheit, aber auch Routine. Der in Berlin lebende Künstler Christian Hasucha hinterfragt in seiner Reihe "Öffentliche Interventionen" seit nun mehr 28 Jahren, wie wir urbanen Raum wahrnehmen. Mit seinen Installationen möchte der 56-Jährige dazu anregen, mit frischem Blick auf unser alltägliches Umfeld zu schauen. So auch mit dem Projekt "Probewohnen in Wilhelmsburg".

Vom 9. September bis zum 3. Oktober haben Hamburger die Gelegenheit, ihre vier Wände für einen Tag zu verlassen und in eine knapp drei mal drei Meter messende Loggia zu ziehen. Auf dem Parkdeck bei der Wilhelmsburger S-Bahn-Station errichtet Hasucha seine temporäre, nach zwei Seiten offene Terrasse auf einem Gerüst in 2,20 Meter Höhe. Unter www.mitwisser.net können sich Interessenten zum Probewohnen anmelden. Die Ansässigen auf Zeit dürfen nicht nur die Wandfarbe bestimmen, sondern auch kleine Möbel und Geräte, etwa einen Laptop, mitbringen.

Hasuchas interaktives Werk ist Teil des Kunstparcours "Aussicht auf Veränderungen", mit dem die Kuratorinnen Ute Vorkoeper und Andrea Knobloch Hamburgs Westen und Süden entlang der S 3 verbinden wollen.