"Du kannst die Polizei belügen, aber nicht mich", so steht es auf Werbeplakaten für eine Fernsehserie. Und so heißt es ab 8. Juli im Kunstverein Harburger Bahnhof. Stefan Panhans und Andrea Winkler haben unter diesem Titel den ehemaligen Wartesaal erster Klasse in eine geräumige Installation verwandelt. Panhans mit einem Zimmer im Zimmer, in das man nur durch eine Wohnungstür Eingang findet.

Dort trifft man auf das Innenleben eines Waggons mit Tischen, Sesseln und Reiseutensilien. Vorübergehend nutzte Panhans das Fake-Abteil auch als Kulisse für ein Video, in das er Doubles von Prominenten wie Angelina Jolie oder Wolfgang Joop bat. Die sollten sich dort wie gewöhnliche Bahnkunden verhalten. Drum herum liefert Andrea Winkler mit einem Jäger-Hochsitz und mehreren Absperrpfosten das Openair-Ambiente zu jenem geschlossenen Raum, der auf dem Wohnungsmarkt "gefangenes Zimmer" genannt wird.

Da wächst auf theatralisch-bühnenartiger Manier zusammen, was zusammengehört - oder manchmal auch nicht: Das Innen- und Außenleben des ganz normalen Alltags.

Kunstverein Harburger Bahnhof Vernissage Do, 8.7., 19.00, dann bis 3.10., Mi-So 14.00-18.00, Künstlergespräch am 11.7., 16.00