Dunja Arnaszus' Stück “Die nächsten Besten“ läuft heute als NDR-Hörspiel, gesprochen von Nina Petri, Werner Wölbern und Stefan Haschke im Planetarium

Planetarium. Manche Menschen leben offensichtlich mehrere Leben. In einem hat die Hamburgerin Dunja Arnaszus als Schauspielerin gearbeitet. In einem anderen als Dramaturgin an Frank Castorfs ruhmreicher Berliner Volksbühne Produktionen wie "Faust 2" von Silvia Rieger oder "Emil und die Detektive" betreut. Irgendwo dazwischen ist sie in England als Zirkus- und Performancekünstlerin aufgetreten. An der Volksbühne zog es sie auch zur Hörbühne. Ihr Debütstück "Nebeneinander Gehen" von 2006 wurde gleich für den ARD-Hörspielpreis nominiert. Seither sammelt die gebürtige Göttingerin fleißig Preise.

Heute Abend ist im Hamburger Planetarium in der Reihe der NDR-Hörspiele unterm Sternenhimmel ihr Stück "Die nächsten Besten" zu erleben. Arnaszus erzählt darin eine turbulente Familiengeschichte. Eine Elektrotechnikerin beschließt heimlich den Ausstieg aus ihrem bürgerlichen Leben. Sie hinterlässt Bewegungsmelder, Lichtschranken, jede Menge Bandnachrichten - und ihre zehnjährige Tochter. Allabendlich lauscht diese den Science-Fiction-Geschichten über Erreger von Infektionskrankheiten, die ihr Vater, ein Bakteriologe, per Handy übermittelt. Vor allem aber ist sie gerade besessen von der Idee, mit einer Freundin die Welt zu retten. Gemeinsam entlassen sie Nagetiere aus der tristen Käfigexistenz in der Zoohandlung in ein neues Leben in der verlassenen Wohnung. Man ahnt es bereits. Hier kreist jedes Familienmitglied stur auf der eigenen Umlaufbahn. Nach allerlei Irrungen und Wirrungen führt Dunja Arnaszus die Handlungsfäden kunstvoll doch noch einem Happy End zu.

Die rasanten Dialoge sprechen in der Regie von Christine Nagel Schauspielgrößen wie Werner Wölbern, Nina Petri oder Stefan Haschke, den Hamburgern aus vielen Theaterproduktionen vertraut.

Die nächsten Besten NDR-Hörspiel von Dunja Arnaszus heute, 19.30, Planetarium (U Borgweg, Bus 179), Hindenburgstraße 1b, Eintritt 8,-/erm. 5,-; www.planetarium-hamburg.de