Am Montag und Dienstag kamen in Travemünde NDR-Hierarchen zur sogenannten Geschäftsführungsklausur zusammen.

Am Montag und Dienstag kamen in Travemünde NDR-Hierarchen zur sogenannten Geschäftsführungsklausur zusammen. Auf der Tagesordnung standen Vorschläge für Sparmaßnahmen, denn bis Ende 2012 werden dem Sender wohl 50 Millionen Euro fehlen. Der NDR führt das Haushaltsloch auf "rückläufige Werbe-Erlöse, stagnierende, perspektivisch zurückgehende Gebührenerträge und das sehr niedrige Zinsniveau" zurück. Er will bei Technik, Verwaltung und im Programm sparen. Konkret wird eine Verschlankung der Direktorien ins Auge gefasst. Für Sportrechte und für Produktionen des ARD-eigenen Schnulzen-Produzenten Degeto ("Liebe am Fjord") gibt der NDR künftig womöglich sieben Millionen Euro weniger als bisher aus.

Es ist aber auch daran gedacht, bis Ende 2012 statt fünf nur vier Volontärsjahrgänge auszubilden. Aber kann es sich der NDR als öffentlich-rechtlicher Sender leisten, in Krisenzeiten ausgerechnet an der Ausbildung zu sparen? Vertreter der Gewerkschaft Ver.di im NDR forderten derweil in einem Flugblatt Anne Will , die für die Produktion ihrer Talkshow acht Millionen Euro im Jahr kassiere, und Reinhold Beckmann , dessen Sendungen von 2008 bis 2010 rund 20 Millionen Euro gekostet haben sollen, zu einem Sparbeitrag auf.

Zu behaupten, der Schauspieler und Moderator Christian Ulmen sei drauf und dran, das Gesicht des Senders ZDFneo zu werden, wäre sicher maßlos übertrieben. Allerdings wird Ulmen auf dem Jugendkanal des Zweiten ab Herbst etwas häufiger zu sehen sein. Dann läuft eine sechsteilige Comedy-Reihe von ihm an, die den Arbeitstitel "Der Snob" trägt. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Comedy "Snobs", die Ulmen für das Videoportal 3min.de der Deutschen Telekom produziert und die dort im September starten soll. Darüber hinaus gibt es offenbar Pläne bei ZDFneo für eine Talkshow, durch die Ulmen zusammen mit einem Komoderator führen soll. Offiziell bestätigen will dieses Projekt allerdings noch niemand.

Intensive Gespräche mit dem Betriebsrat führte unlängst die Chefredaktion des " Handelsblatts ". Dabei ging es um einen vorgezogenen Dienstbeginn der Redakteure. Nun beginnt die große Konferenz statt um 10 Uhr bereits um 9.30 Uhr. Mit den Arbeitnehmervertretern wurde ein Freizeitausgleich vereinbart. Wie es in Redaktionskreisen heißt, soll Chefredakteur Gabor Steingart ursprünglich dafür plädiert haben, nicht nur eine halbe, sondern eine ganze Stunde früher anzufangen. Offenbar hatte der neue Chef zu Beginn seiner Amtszeit den Redaktionsschluss das ein und andere Mal überzogen. Steingart zitiert, um den vorgezogenen Dienstbeginn zu begründen, den einstigen Chef der Deutschen Bank Alfred Herrhausen : "Auch die beste Firma braucht von Zeit zu Zeit eine kleine Revolution."

Am Donnerstag tagt in Köln die Strategiekommission des Zeitungshauses M. DuMont Schauberg , dem auch die " Hamburger Morgenpost " gehört. Womöglich wird das Gremium, dem Chefredakteure und Geschäftsführer angehören, auch wieder über den Start eines elektronischen Branchenbuches sprechen. Dieses Projekt treibt die Kommission, der Vorstand Konstantin Neven DuMont vorsteht, schon länger um.

Diese Kolumne pausiert eine Woche. Die nächste Ausgabe erscheint am 29. Mai.