Mit Alexisonfire traf eine spielfreudige Band auf erschöpfte Zuschauer

Hamburg. Der endlich angekommene Sommer ist wohl der Schuldige für die eher verhaltene Stimmung beim Konzert von Alexisonfire im Gruenspan. So beschränkt sich der Großteil der 600 Anwesenden auf freundliches Kopfnicken, während sich auf der Bühne niemand schont.

Von Anfang an wirbelt Sänger George Pettit derwischgleich über die Bühne, scheint während der 80 Minuten kein einziges Mal stillzustehen. Die lang gewordenen Haare und der Vollbart triefen bereits, bevor er sein Mineralwasser bereitwillig mit den vorderen Reihen teilt - per Munddusche.

Und auch seine vier Mitstreiter strahlen so viel Spielfreude aus, dass man ihnen etwas mehr Hingabe auch vor der Bühne wünscht. In den ersten Reihen wird natürlich gehüpft, gesprungen und gejohlt, doch schon kurz dahinter pflegt man eine etwas distanziertere Attitüde.

Nur bei einigen Songs schlägt die Stimmung um: "Old Crows", "This Could Be Anywhere" und "We Are The Sound" beenden den Dornröschenschlaf, dem offenbar Teile des Publikums frönen. Dann singen alle mit, ob altgedienter Hardcore-Fan oder junger Szenegänger. Und verdient haben die Kanadier das schon für ihren schweißtreibenden Einsatz.