Mit Brechts “Baal“ hat der dritte Jahrgang der Hamburger Theaterakademie den Max-Reinhardt-Preis in Leipzig gewonnen.

Leipzig. Beim 21. Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudenten war das Stück ein Volltreffer. Mit der Brecht-Inszenierung von Samuel Weiss nahmen die Studenten am Wettbewerb zur Förderung des Schauspielnachwuchses an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" teil. Obwohl die Konkurrenz stark war, behauptete sich der Hamburger Schauspielnachwuchs gegen 18 Konkurrenten souverän. Die Studenten zeigten in ihrer mit dem Schauspielhaus koproduzierten Abschlussproduktion, wie mehrere Kunstuniversitäten auch, eine Inszenierung mit betont chorischen Elementen und Rollen, die von einem Darsteller zum nächsten gegeben wurden. Sie profilierten sich dabei durch eine glaubwürdige, aufeinander eingespielte großartige Ensemble-Leistung.

Die vielstimmig dargestellte und auch in Liedern wunderbar harmonisch gesungene Suche nach den ekelhaften und liebenswerten Charakter-Facetten des "Baal" begeisterte Publikum wie Fachjury. Die Juroren vergaben den Max-Reinhardt-Preis des österreichischen Bundesministers für Kultur, die mit 10 000 Euro am höchsten dotierte Auszeichnung für Ensembles, an die acht jungen Schauspieler. Sie lobten das amüsante und clevere Spiel mit Männer- und Frauenbildern und befanden: "Das war in unseren Augen ohne lange Diskussion die kompletteste, geschlossenste, freieste, schönste Aufführung dieser Woche."