Das Gewürzmuseum Spicy's zeigt “Vanille & Safran“ in einer Sonderausstellung

Es sind sicher Hunderte von sinnlichen, betörenden oder auch nur anrührenden Geschichten, die sich um die Königin der Gewürze, die Vanille, ranken. So etwa das mexikanische Märchen, das von einem Mädchen namens Vanylla und einem Jüngling namens Chocolatl erzählt. Ein böser Zauberer wollte die Liebe der beiden zerstören und verwandelte das Mädchen in eine Orchidee, also die Pflanze der Vanille, und den Mann in einen Baum. Fortan umschlang die Orchidee den Baum in inniger Liebe. Ein Sinnbild für Köstlichkeiten aus Vanille und Schokolade.

Auch wird Madame Pompadour nachgesagt, dass sie den Sonnenkönig Ludwig XIV. mit einem Liebeselixier aus Vanille betörte. Zahlreiche andere Geschichten ranken sich um dieses Gewürz, das dank Omas Vanillepudding, der Weihnachtsbäckerei oder auch als Duftstoff zahlreicher Parfüms bei fast jedem angenehme Assoziationen weckt. Grund genug für Viola Vierck, der Königin der Gewürze in ihrem Gewürzmuseum in der Speicherstadt eine Sonderausstellung zu widmen.

"Neben Zimt gehört Vanille definitiv zu meinen Lieblingsgewürzen", erzählt die Außenhandelskauffrau, die jahrelang im Gewürzhandel arbeitete, bis sie vor 20 Jahren ihr eigenes Museum eröffnete. Der Vanille hat sie in der Sonderschau ein zweites, ebenso sagenumwobenes Gewürz zur Seite gestellt, den Safran, "das rote Gold" unter den Gewürzen. Und tatsächlich sind die feinen roten Fäden, die in mühsamer Handarbeit aus den Krokuspflanzen gewonnen werden, das einzige Gewürz, das noch heute mit Gold aufgewogen werden kann.

In Vitrinen, auf Tafeln erzählt die Sonderschau inmitten des 350 Quadratmeter großen Speicherbodens all diese Geschichten. Es werden Dinge gezeigt, die aus Vanilleschoten gemacht sind, die unterschiedlichsten Verwendungsmöglichkeiten, die Wege der beiden Gewürze. Vorträge und zahlreiche Rezepte runden die Sonderausstellung ab. Drum herum stehen die Exponate der Dauerausstellung -, das sind etwa 900 aus fünf Jahrhunderten - wie ein Walzstuhl, eine Stampfwalze und viele der inzwischen nicht mehr zugelassenen Jutesäcke für die Gewürze. Präsentiert in Schalen, Säcken und auf Tellern, darf man diese anfassen, riechen und gern auch mal schmecken. Ein wirklich sinnliches Erlebnis.

"Vanille & Safran" bis 28.10., Di-So 10.00-17.00, von Juli bis Oktober auch Mo, Spicy's Gewürzmuseum (Bus 3), Am Sandtorkai 34, Eintritt 3,50/Kinder 1,50, T. 36 79 89, www.spicys.de