Marc Fitoussis charmante Komödie “Copacabana“ unterhält vorzüglich

Je schriller und unkonventioneller die Mütter, desto braver häufig die Töchter. Esméralda (Lolita Chammah) schämt sich so sehr für ihre Erzeugerin, dass sie Babou (Isabelle Huppert) bei ihrer Hochzeit auslädt.

Die unkonventionelle Frau kleidet sich wenig altersgemäß, hält sich jugendliche Liebhaber und ist finanziell chronisch klamm. Unter dem Schock der Ereignisse will Babou ihr Leben dann doch in seriösere Bahnen lenken - dabei träumt sie eigentlich vom süßen Leben in Brasilien. Regisseur Marc Fitoussi hat seine Komödie "Copacabana" um die Huppert und ihre ebenfalls schauspielernde Tochter Chammah herumgestrickt.

Im belgischen Ostende will sich die gerne Fliederfarbe tragende Chaos-Königin eine Existenz in der Immobilienbranche aufbauen, was zunächst auch zu funktionieren scheint. Doch der Mutter-Tochter-Konflikt ist noch lange nicht ausgestanden. Zuletzt hat sich Isabelle Huppert mit Vorliebe leichte Stoffe ausgesucht. Sie beherrscht ohnehin alle Facetten. Auch wenn das Drehbuch manchmal etwas offensichtlich vorgeht, "Copacabana" bleibt ein Fest der Schauspielkunst.

Bewertung: empfehlenswert

Copacabana F 2010, 107 Minuten, ab 12 Jahren, R: Marc Fitoussi, D: Isabelle Huppert, Aure Atika, Jurgen Delnaet, Chantal Banlier, Lolita Chammah, täglich im Abaton; www.kairosfilm.de