Metropolis. Der alte Öltanker liegt vor Anker, eigentlich müsste man ihn als Seelenverkäufer bezeichnen. An Bord leben illegal zahlreiche Menschen, für die der rostige Kahn ihr Zuhause ist. Aber er sinkt langsam. Die Menschen finanzieren sich, indem sie Altmetall abmontieren und verkaufen. Ruhender Pol an Bord ist der Kapitän, der mal gönnerhaft, mal diktatorisch über diesen Mikrokosmos herrscht. Menschen sterben, Kinder werden geboren, Eifersüchteleien müssen geschlichtet werden. Mit diesem Film voller symbolträchtiger Bilder erzielte der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof viel Aufmerksamkeit. "Iron Island" gewann beim Filmfest 2005 den Preis der Hamburger Filmkritik. Sechs Jahre später war Rasoulofs "Auf Wiedersehen" die Filmfest-Eröffnung, der Freundeskreis hatte ihn eingeladen. Der Regisseur, ein enger Freund des im Iran zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Kollegen Jafar Panahi, kommt ins Kino und spricht über seine Arbeit.

"Iron Island" heute 19.00, Metropolis (U Gänsemarkt), Kleine Theaterstraße 10, Karten 6,-/4,-; www.metropoliskino.de