Adrenaline Mob: Progmetal der Extraklasse im Knust

Mike Portnoy hat Hummeln im Hintern. Der Mann, Schlagzeuger mit ellenlanger Progressive-Metal-Historie, ist einfach zu energiegeladen für eine einzige Band und fuhr schon während seiner Zeit mit Dream Theater auf allen möglichen Nebenstrecken. Nun allerdings ist dafür auch richtig Zeit, denn Portnoy und DT gehen mittlerweile getrennte Wege - und es war keine Trennung im Guten. Umso mehr Freiraum für den passionierten Bartträger, sich auf sein Projekt Adrenaline Mob zu konzentrieren, das er gemeinsam mit Sänger Russel Allen (Symphony X) und Bassist John Moyer (Disturbed) und Gitarrist Mike Orlando betreibt.

Eine echte Prog-Metal-Supergroup, die mit "Omertà" gerade ihr erstes Album abgeliefert hat und schon im Vorfeld all jene in helle Aufregung versetzte, denen ein Song nie zu viele Breaks und Tempowechsel haben kann. Das findet mancher anstrengend, hat aber zugleich eine so große wie fanatische Fanbasis, deren feuchter Traum eine Kollaboration der frühen Genesis mit den späten Metallica sein dürfte. Ganz so weit geht Adrenaline Mob nicht; die Band hat sogar Radiotaugliches im Angebot und covert den Black-Sabbath-Klassiker "The Mob Rules" ebenso wie den Duran-Duran-Hit "Come Undone". Dennoch: Im Knust stehen am 26. Juni vier echte Könner auf der Bühne, die nichts mehr beweisen müssen, sondern gemeinsam Spaß haben. Jedenfalls so lange, wie Mike Portnoy seinen Drang zu immer neuen Band-Aktivitäten einigermaßen im Zaum halten kann.

Adrenaline Mob Di 26.6., 20.00 (Einlass), Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Karten zu 26,20 im Vvk.; http://adrenalinemob.com