Für Servus TV sind deutsche Eishockey-Rechte wertvoll - genauso, wie der Erwerb der DEL-Rechte, um hier zu Lande ein eigenes Signal zu produzieren.

Hamburg. Der Name ist gewöhnungsbedürftig: Servus TV - so kann eigentlich nur ein Heimatsender aus dem alpenländischen Raum heißen. Doch zumindest die Anhänger des Eishockey-Bundesligisten Hamburg Freezers werden sich an diesen Namen gewöhnen müssen, denn Servus TV hat sich die Übertragungsrechte an den Spielen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Saison 2012/13 gesichert.

Das ist ungewöhnlich und logisch zugleich. Ungewöhnlich ist es, weil es sich bei Servus TV nicht um einen deutschen TV-Kanal handelt. Der Sender sitzt im österreichischen Wals-Siezenheim bei Salzburg. Logisch ist dieser Schritt aber auch, weil sich Servus TV längst als Sender für den gesamten deutschsprachigen Raum versteht.

Besonders der lukrative deutsche Markt ist für ihn von Interesse. Wohl auch deshalb hat Servus TV den ehemaligen Redaktionsleiter des "heute journals", Ruprecht Eser, als Moderator seiner Talkshow "Hangar 7" engagiert. Deshalb beteiligt sich der Sender an anspruchsvollen deutschen TV-Produktionen wie etwa "Die Falle 9/11 - Ein Tag, der die Welt veränderte" von Stefan Aust, der vergangenes Jahr in der ARD lief. Bei dem ARD-Porträt "Ich, Putin" waren die Österreicher ebenfalls mit von der Partie. Und auch bei dem Doku-Drama "Vom Traum zum Terror - München 72", das am 22. Juli im Ersten läuft, ist Servus TV Koproduzent.

Der Erwerb der DEL-Rechte ist für den Sender ein besonders wichtiger Schritt: Er wird künftig für Deutschland ein eigenes Signal produzieren, denn in Österreich ist das Interesse an deutschem Eishockey überschaubar. In Deutschland kann Servus TV über Satellit, digitales Kabel und das IPTV-Angebot Entertain der Deutschen Telekom empfangen werden. In Hamburg können laut Senderangaben 67 Prozent aller Haushalte das Programm von Servus TV verfolgen. Der Sender gehört dem Getränkekonzern Red Bull, der 2007 den österreichischen Privatkanal Salzburg TV übernahm und ihn 2009 in Servus TV umbenannte.