Knust. Es soll ja Leute geben, die noch heute vor Pennywise, dem spitz bezahnten Clown aus Stephen Kings "Es", Angst haben. Als Kur für das mehr oder minder frühkindliche Trauma empfehlen Punkrock-Therapeuten den Besuch eines Konzertes der gleichnamigen Band aus Kalifornien.

Die ist kaum jünger als die eine Kleinstadt in Maine terrorisierende Romanfigur, schrammelt sich schon seit 1988 in wechselnden Besetzungen durch die Lande. Und klingt nach wie vor so, wie man es von den Westküsten-Punks aus Kalifornien gewohnt ist: melodisch, ein wenig gestrig in Arrangement und Habitus. Und deutlich besser gelaunt, als der Uneingeweihte es vermuten würde, wenn er nur die Schlagworte Punk und Stephen King hört.

Am besten lässt sich "All or Nothing", das just auf den Markt geworfene zehnte Album der Herren, mit Offspring und anderen Fun-Punk-Kombos vergleichen: Ein wenig politische Agitation trifft auf eine Menge Spaß am Spiel und der Musik. Die größte Änderung ist wohl der Wechsel des Frontmannes: Nach knapp 21 Jahren gemeinsamer Karriere trennten sich Jim Lindberg und Pennywise aufgrund kreativer Differenzen. Für das Gründungsmitglied kam im Herbst 2009 Zoli Téglás dazu, der dem einen oder anderen von der ebenfalls kalifornischen Kombo Ignite bekannt vorkommen dürfte.

Man kann jedenfalls schlimmere Ziele miteinander kombinieren und aus solcherlei Ideen auch deutlich schlechtere Musik zimmern. Für einen durchhüpften und durchsprungenen Abend, nach dem man sich politisch und tanzend bewegt fühlt, sollte Pennywise auf jeden Fall noch taugen.

Pennywise Do 21.6., 22.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Karten an der Abendkasse zu 24,-; pennywisdom.com