Uebel & Gefährlich. Ein guter Albumtitel zeigt schon an, wohin die Reise geht. Und im Fall von "Rooms Filled With Light", dem im Februar erschienenen zweiten Langspieler von Fanfarlo, trifft das tatsächlich zu. Zwölf Lieder hat das Londoner Quintett versammelt, in denen jeweils eine andere Welt erschlossen wird. "Deconstruction" zum Beispiel ist fideler, gestriger Indie-Pop mit mehrstimmigem Gesang, klingelnden Gitarren und unaufdringlichen Streicherspitzen. Ein Song, so bunt wie die Flecken, die man sieht, wenn man die Fingerknöchel einige Minuten fest auf die geschlossenen Augen drückt. "Replicate" hingegen klingt wie der Remix eines verschollenen 70er-Artrock-Relikts. Mal wird wie in "Tunguska" das Tempo verschleppt, mal ist Hektik die Devise wie in "Tightrope". Jedenfalls haben die Londoner Simon Balthazar, Cathy Lucas, Justin Finch, Amos Memon und Leon Beckenham viele Ideen, die sie auf ebenso vielen Instrumenten (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Mandoline, Glockenspiel, Singende Säge ...) zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen. War das Debüt "Reservoir" vor drei Jahren noch halbwegs einfach zwischen Indie-Folk und Post-Punk einzuordnen, so sind Schubladen für "Rooms Filled With Light" verschlossen. Aber die Türen sind auf am Sonnabend im Uebel & Gefährlich.

Fanfarlo, Philco Fiction Sa 28.4., 19.00, Uebel & Gefährlich (U Feldstraße), Feldstraße 66, Eintritt 20,-; www.fanfarlo.com