Sie lieferte den Sommerhit “Something In The Water“, am 29. April singt die neuseeländische Songschreiberin Brooke Fraser im Gruenspan.

Als Brooke Fraser im Jahr 2003 Interviews zu ihrem ersten Album "What To Do With Daylight" gab, löcherten die Journalisten sie vor allem mit Fragen nach ihrem Vater, der Anfang der 80er fünf Jahre lang in der neuseeländischen Rugby-Nationalmannschaft, den All Blacks, gekickt hatte. Bernie Fraser war noch deutlich populärer als seine damals 18 Jahre alte Tochter. Das änderte sich allerdings schnell, denn für ihre erste Platte wurde sie in ihrer Heimat mit achtfachem Platin ausgezeichnet und war der Shootingstar. "Zwei Jahre später bin ich nach Australien gegangen, um anonym und unerkannt leben zu können", sagt die dunkelhaarige Sängerin. "Neuseeland ist zu klein, da kennt einen jeder." Seither lebt sie in Sydney, ihre drittes Album "Flags" nahm sie jedoch in Los Angeles auf, weil ihre Band aus amerikanischen Musikern besteht.

Für die Aufnahmen von "Flags" brauchte die 27-Jährige nur acht Tage. "Wenn ein Song fertig geschrieben ist, habe ich sehr genaue Vorstellungen, wie er klingen muss. Das proben wir dann und spielen es live im Studio ein", erzählt sie. Dem Energiebündel hilft dabei ihre musikalische Ausbildung: Mit sieben Jahren hat sie angefangen, Klavier zu spielen, als 15-Jährige übte sie zum ersten Mal auf einer Gitarre, die inzwischen zu ihrem wichtigsten Instrument geworden ist.

Auch mit dem Songschreiben begann sie bereits im Alter von zwölf: "Es war immer eine Möglichkeit, mich auszudrücken und darüber die Welt ein bisschen besser zu verstehen." Auch wenn Brooke Fraser mit "Something In The Water" hierzulande durch einen vermeintlich leichten Sommerhit bekannt wurde, haben ihre Texte immer Tiefgang und sind oft sehr verrätselt wie der Titelsong "Flags". Auf ihren ersten beiden Alben hat die meist in schwarz gewandete Sängerin ihre Erlebnisse noch aus der Ich-Perspektive geschrieben, inzwischen ist sie "einen Schritt zurückgetreten", wie sie sagt und schlüpft in andere Erzählerrollen. Ihr zweites Album "Albertine" war geprägt von Erfahrungen und Gesprächen, die sie in Ruanda gemacht hat, jenem afrikanischen Land, in dem 1994 ein grausamer Völkermord mit einer Million Toten tobte.

Nächstenliebe, Mitgefühl und karitatives Engagement gehören ebenso zu Brooke Frasers Persönlichkeit wie ihre umwerfende Sopranstimme und ihr sicheres Gespür für poppige Melodien. Den Hit "Something In The Water" zum Beispiel hat sie für die Hilfsorganisation "Charity Water" geschrieben, die sich ebenso wie "Viva con Agua" aus Hamburg dafür einsetzt, dass überall in der Dritten Welt Brunnen gebohrt werden, um die Menschen dort mit sauberem Wasser zu versorgen. "Nicht jedes Land ist so paradiesisch wie meine Heimat, deshalb muss man helfen."

Brooke Fraser So 29.4., 20.00, Gruenspan (S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Karten zu 27,80 im Vorverkauf; www.brookefraser.com

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