Hamburg. Er zählte fraglos zu den politisch spitzzüngigsten deutschen Kabarettisten. Wen Heinrich Pachl in seinen Satireprogrammen verbal aufs Korn nahm, der hatte wahrlich wenig zu lachen. Die Zuschauer dafür umso mehr. In der Nacht zum Sonntag ist Pachl im Alter von 68 Jahren in Köln an einer schweren Krebserkrankung gestorben. Bereits im vergangenen September hatte er einen geplanten Auftritt in Alma Hoppes Lustspielhaus in Hamburg abgesagt.

Für seine Bühnensoli ist Pachl, der im badischen Nordrach aufwuchs, mehrfach dekoriert worden - Deutscher Kleinkunstpreis, Deutscher Kabarett-Preis, Adolf-Grimme-Preis und einiges mehr. Er trat mit Richard Rogler, Matthias Beltz und Arnulf Rating auf - so wurde er einem großen Publikum bekannt. Im Fernsehen gastierte er vor einigen Jahren im Kölner "Tatort". WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz würdigte Pachl gestern als einen "Meister der Politsatire".

Das deutsche Kabarett verliert mit Heinrich Pachl einen seiner wortmächtigsten und unbarmherzigsten Protagonisten. Seine Stimme wird fehlen in Zeiten des medialen Komik-Overkills. Der Titel seines letzten Programms lautet: "Das überleben wir".