Aufmerksamkeit war Gary durch die Tatsache beschieden, dass Robert Stadlober dazu gehört. Dabei spricht die Musik auf dem neuen Album für sich.

Der Titel des neuen Gary-Albums "Hey Turtle, Stop Running" (Hey Schildkröte, hör auf zu laufen") steht natürlich im Verdacht, der beste dieses Popjahres zu sein: Da haben die Musiker eigentlich alles richtig gemacht. Das gilt freilich auch, und das ist ungleich wichtiger, für die Songs ihres dritten Albums. Die sind allesamt gelungen, wirklich keine Lusche dabei - sie funkeln im Gewand des Powerpops.

Der hat viele Bands hervorgebracht und klingt immer wie Beach Boys und Beatles in "schnell, laut, rau": Big Star, Guided By Voices, Nada Surf, J. Mascis und Teenage Fanclub sind da zu nennen. Deren Platten stehen ganz sicher bei Rasmus Engler und Robert Stadlober im Schrank, und sie haben sie oft gehört.

Gary gibt es seit mehr als zehn Jahren, Aufmerksamkeit war der Gruppe stets durch die Tatsache beschieden, dass mit dem Schauspieler Stadlober ein bekanntes Gesicht zu Gary gehört. Dabei spricht die Musik für sich: Im Laufe der Zeit ist sie immer besser geworden. Garys Sound ist zeitlos und erlebt doch auch durch amerikanische Bands wie Best Coast und englische wie die fabelhaften Yuck eine Renaissance. Schön, dass die Bassistin Astrid Noventa oft den Gesang übernimmt: Das gibt dem Klang eine weitere schöne Farbe. Gutes Album, weitermachen.

Gary: "Hey Turtle, Stop Running!" (Alive)