Work hard - Play hard: Das verwendete Cinemascopeformat unterstreicht die Unwirtlichkeit dieser Arbeitsplätze noch.

Schön, dass das neue Interesse am Dokumentarfilm nicht nur populistischen Arbeiten wie jenen von Michael Moore zu Kinoehren verhilft, sondern auch durchaus sperrigeren Werken. Dokumentarfilmen, die sich Themen annehmen, bei denen sich die Filmemacher erst einmal überlegen müssen, wie diese überhaupt abbildbar sind, etwa die moderne Hightech-Arbeitswelt. Wie in "Work Hard - Play Hard".

Aus der neuen Firmenzentrale von Unilever, 2009 in der HafenCity eröffnet, wo verkündet wird, dass deren architektonisches Konzept zum Ausdruck bringen soll, "dass Arbeiten kein Zwang ist", führt der Film zu anderen Firmen. Die sind sich alle recht ähnlich in ihrer Verwendung englischer Vokabeln wie "Challenge" und "Meeting Points", die vielleicht eleganter klingen als die deutschen Begriffe, aber doch nicht die Zwänge kaschieren können.

Das verwendete Cinemascopeformat unterstreicht die Unwirtlichkeit dieser Arbeitsplätze noch - was Jacques Tati vor 45 Jahren für seinen Film "Playtime" noch bauen musste, ist hier längst Realität geworden. Das alles spricht für sich, deshalb kommt dieser erhellende Dokumentarfilm auch ohne jeden Kommentar aus.

Bewertung: empfehlenswert

"Work Hard - Play Hard" Deutschland 2011, 94 Min., o. A., R: Carmen Losmann, täglich außer So im Abaton; www.workhardplayhard-film.de