Regisseurin Jette Steckel, 29, ist eines der größten Talente ihrer Generation. Hochgelobt sind ihre Arbeiten "Don Carlos", "Caligula" und "Die Welt ist groß und Rettung lauert überall". Bloße Kunstschau interessiert sie nicht. Sie möchte gesellschaftliche Relevanz mit neuer Dringlichkeit ausfüllen. Nach Büchners "Woyzeck" nimmt sie sich für den Saisonabschluss im Thalia-Theater das Revolutionsdrama "Dantons Tod" vor, das der Autor 1835 vor dem Hintergrund des Wiener Kongresses verfasste.

Steckel interessiert auf der Folie des Machtkampfes innerhalb der Jakobiner um Robespierre und Danton die Ohnmacht des Einzelnen angesichts erodierender Herrschaftsverhältnisse in Zeiten der Globalisierung und der Ökonomisierung aller Lebensbereiche. Das Stück folgt den Ereignissen vom 24. März bis zum 5. April 1794, es führt die Entwicklung der Degeneration der Französischen Revolution und ihres Tugendanspruchs in die Schreckensherrschaft vor Augen.

"Dantons Tod" Premiere Sa 21.4., 20.00, Thalia-Theater (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Karten zu 13,50 bis 66,- unter T. 32 81 44 44