Schloss Malepartus. Dietrich von Horn hat den Romanwettbewerb des Abendblatts gewonnen, und wer bislang noch nicht dazu gekommen ist, das Buch des 67-jährigen Bargteheiders zu lesen, dem sei dies dringend geraten: Die Lektüre ist ziemlich vergnüglich.

"Aber sonst ist eigentlich nicht viel passiert" spielt in der norddeutschen Provinz, in dem fiktiven Ort Großlüttsee. Dort wohnen Menschen, denen man - gäbe es sie tatsächlich - gern mal beim Einkaufen begegnet: weil sie ein Dorf so gemütlich machen. Aber dann auch am liebsten nie wieder. Der Landwirt Kurt Möhl zum Beispiel, der der hübschen Frau Ivanow aus Kasachstan nachsteigt, die im Container neben Sule Mbamako lebt, einen schwarzen Neubürger aus dem Benin, der aus Versehen Schützenkönig wird. Episode reiht sich an Episode, bis am Ende das ganze Dorf porträtiert ist oder auch mehr: In den kleinen Dramen der Menschen von Großlüttdorf ist schließlich die ganze Welt enthalten.

Heute Abend hat Dietrich von Horn ein Heimspiel - er liest im Jagdschloss Malepartus. Am besten reist man mit dem Auto an.

Dietrich von Horn liest aus seinem Roman, Jagdschloss Malepartus, Tremsbütteler Weg 100, heute, 19.30, Karten zu 8,- an der Abendkasse. "Aber sonst ist eigentlich nicht viel passiert", Tredition-Verlag, 168 S., 13,95 Euro