Audrey Tautou kann die Liebeskomödie “Nathalie küsst“ nicht retten. Hier spielt sie eine Schönheit, die sich in einen wenig attraktiven Mann verliebt

Audrey Tautou wird es einfach nicht los, dieses verträumte Mädchen aus "Die fabelhafte Welt der Amélie" (2001): süß und kulleräugig. In der bittersüßen Liebeskomödie "Nathalie küsst" mimt Tautou zwar eine erfolgreiche Geschäftsfrau, das Mädchenhafte, Zerbrechliche hat sie aber noch nicht abgelegt, im Gegenteil. Und sie verzaubert nicht nur die Zuschauer, in diesem Film von David und Stéphane Foenkinos liegt ihr die komplette (Männer-) Welt zu Füßen.

Nathalie und François (Pio Marmai) sind ein junges, glückliches Paar, schwer verliebt und stets romantisch verbändelt, wie es eben nur nach Paris passt. Doch plötzlich stirbt François nach einem Jogging-Unfall. Nathalies Welt bricht zusammen, sie stürzt sich in Arbeit und verschließt sich ihrer Umwelt.

Eines Tages küsst sie wie in Trance ihren unscheinbaren Mitarbeiter Markus (François Damiens), der kann sein Glück gar nicht fassen. Denn dieser Markus mit dem zotteligen Bart, den schütteren Locken, den unsäglichen Opa-Pullis ist derart unauffällig, dass nicht einmal seine unmittelbaren Kollegen von ihm Notiz nehmen. Dass ausgerechnet die wunderschöne Nathalie an ihm Gefallen findet, scheint geradezu grotesk. Was hat er, was ich nicht habe, fragen sich die Kollegen und auch Nathalies Chef, der sich selbst Hoffnungen gemacht hat. Natürlich entwickelt sich ganz zart erst eine Freundschaft, dann eine Liebe zwischen der zierlichen Traumfrau und dem grobschlächtigen Schweden. Doch überall schlägt dem ohnehin verunsicherten Markus Abneigung entgegen - selbst bei Nathalies Freunden. Nathalie jedoch erkennt die inneren Werte dieses Mannes. Und das ist auch schon die Botschaft dieser durchaus charmant inszenierten, aber allzu platten Komödie.

Bewertung: belanglos

"Nathalie küsst" Frankreich 2011, 108 Minuten, o. A., R: David und Stéphane Foenkinos, D: Audrey Tautou, François Damiens, Pio Marmai, Bruno Todeschini, täglich im Koralle-Kino; www.nathaliekuesst-derfilm.de