“Juan Of The Dead“ ist eine überdrehte Zombiekomödie, die auf Kuba spielt und an den britischen Filmhit “Shawn Of The Daed“ erinnert

Wer hätte gedacht, dass Zombies, die lebenden Toten, sich als derart langlebige Monster erweisen würden? 1968 belebte George A. Romero mit "Die Nacht der lebenden Toten" das bis dahin eher randständige Subgenre des Horrorfilms, 1978 schuf er bis "Dawn Of The Dead" den Film, von dessen Bildwelt seitdem alle Nachfolger profitieren.

Und mit dem britischen "Shaun Of The Dead" entstand 2004 die wohl definitive Mischung aus Schrecken und Komik. Wenn "Juan Of The Dead" daran mit seinem Titel erinnert, dann hat das durchaus seine Berechtigung, denn auch hier nimmt der Humor einen breiten Raum ein. Dennoch ist dieser Film alles andere als ein Abklatsch; er setzt vielmehr originelle Akzente und vermittelt dem Zuschauer nebenbei so einiges aus seinem Entstehungsland. Denn "Juan Of The Dead" ist der erste Zombiefilm aus Kuba.

Titelheld Juan ist ein Lebenskünstler und Gauner, der seine Tage - gemeinsam mit seinem fülligen Kumpel Lazaro - am liebsten mit Nichtstun und kleinkriminellen Aktivitäten verbringt. Dass er schon 40 ist und eine erwachsene Tochter hat, behält er lieber für sich. Als in Havanna eine Zombie-Epidemie ausbricht und die allgegenwärtigen Untoten die Gemütlichkeit der Tage in Panik umkippen lassen, beschließt er, den Stier bei den Hörnern zu packen und die Plage zu seinem Vorteil zu nutzen.

Während im staatlichen Fernsehen "Dissidenten" und der "US-Imperialismus" für die Krise verantwortlich gemacht werden, entwickelt Juan private Initiative und bewirbt alsbald seine (kostenpflichtigen, dabei aber klug gestaffelten) Dienste bei der Beseitigung von Zombies. Dafür stellt er eine kleine schlagkräftige Truppe aus der Nachbarschaft zusammen, zu der auch der Transvestit China und dessen Freund gehören. Letzterer ist zwar hünenhaft gebaut, fällt aber beim Anblick von Blut sofort in Ohmacht. Dem jedoch kann man abhelfen, indem man ihm die Augen verbindet und ihn per Zuruf dirigiert. So lässig wie hier ist die Komik des Films ständig. Durch jahrzehntelange Erfahrung Meister im stoischen Umgang mit dem Mangel der sozialistischen Planwirtschaft, lässt sich Juan, der sich zu Beginn des Films selber zutreffend als "Überlebenden" bezeichnet, durch keinerlei Rückschläge entmutigen. Aspekte des Alltagslebens auf der Insel, wie die regelmäßigen Stromausfälle, fließen immer wieder in die Geschichte ein, manchmal wunderbar beiläufig, manchmal aber auch sarkastisch überspitzt.

Bewertung: empfehlenswert

"Juan Of The Dead" Kuba/Spanien/Frankreich 2011, 95 Min., ab 16 J., R: Alejandro Brugues, D: Alexis Diaz de Villegas, Jorge Molina, täglich UCI Smart-City; www.juanofthedeadmovie.com/lang/en/