Regisseurin Anja Jacobs lässt in ihrem Kinodebüt ihrem Hauptdarsteller eine viel zu lange Leine und verarbeitet Klischees unkritisch

Der geistig Behinderte Bruno (Christian Ulmen) arbeitet in einem Supermarkt. Einer seiner Kollegen findet es witzig, ihn dabei "Forrest" zu nennen. Zu Hause wohnt er zusammen mit seiner 13 Jahre alten Tochter Radost (Lola Dockhorn), deren Mutter gestorben ist. Um die Sozialwohnung halten zu können, setzen Vater und Tochter der zu Kontrollbesuchen erscheinenden Frau vom Amt ein Rollenspiel vor, das wirkt, als würde Bruno Radost betreuen. Dabei ist es längst umgekehrt. Aber dann verliebt sich die Tochter, und die Verhältnisse ändern sich.

Es ist immer eine heikle Angelegenheit, wenn Gesunde geistig Behinderte spielen. In "Einer wie Bruno" geht die Sache gründlich schief. Christian Ulmen macht aus dem Charakter eine Karikatur. Regisseurin Anja Jacobs lässt in ihrem Kinodebüt ihrem Hauptdarsteller eine viel zu lange Leine und verarbeitet Klischees unkritisch.

Bewertung: belanglos

Einer wie Bruno Deutschland 2011, 100 Min., ab 6 J., R: Anja Jacobs, D: Christian Ulmen, Lola Dockhorn, Lucas Reiber, täglich im Studio-Kino, UCI Othmarschen; www.einerwiebruno-derfilm.de