Er ist ein vielbeschäftigter Mann: Autor, Schauspieler, Regisseur, Kabarettist - und Großmaul. Michael Ehnert, so sagt er selbst, sei "ein Don". "Aber ein guter." Und weil der smarte Mittvierziger, in seiner Heimatstadt zuletzt als Talkmaster David Frost in "Frost/Nixon" in den Kammerspielen zu erleben, allein oft immer noch am besten ist, spielt er sein drittes Soloprogramm zu Ostern erstmals im Schmidt.

In "Das Tier in mir - Deutschland primat" (Regie: Martin Blau) sitzt Ehnert eingezwängt zwischen A-Asgeiern und B-Promis im neuen Airbus 911. Den Jungfernflug der "Deutschland", des größten Passagierflugzeugs der Welt, nutzt der kleine Stänkerer, um die hiesige Elite von Ackermann bis Ratzinger in der Luft zu zerreißen. Er ereifert sich über die Verwilderung von Moral, Sprache und Umgang in der Mediengesellschaft. Die "Primatisierung" verwandelt ihn in ein zorniges Tier. Egal wo, der Beifall zeigt dem Kabarett-Komödianten, dass er richtig (f)liegt.

"Das Tier in mir" Fr 6.-So 8.4., jew. 20.00, Schmidt-Theater (U St. Pauli), Spielbudenpl. 24/25, Karten zu 17,40 bis 47,10 unter T. 31 77 88 99