Hamburg. Die Kunst, sich stilvoll zu verkleiden, steht im Pop hoch im Kurs. Bands wie die Gorillaz steigerten im Spiel mit Identitäten ihren Marktwert. Unter dem Schleier der Camouflage können Künstler einfach mal ungestört den abseitigen musikalischen Gelüsten nachgehen.

Caligola, entstanden aus der spontanen Idee einer Festival-Aftershow, ist längst enttarnt. Und so füllt das Künstlerkollektiv um Björn Dixgard und Gustaf Norén (Mando Diao) mit hymnischem Disco-Soul mühelos das Gruenspan. Vor allem bei "Sting Of Battle" und der Hit-Single "Forgive Forget", Songs zwischen extraflachen Pfannkuchen und im besten Fall Take That, recken sich zahlreiche erhobene Arme gen Bühne. Dort geben sich die Musiker unter den leuchtenden Fabelpferdchen des Bühnenbildes gerne mystisch. Mal raunen sie vom Leben im Augenblick, mal sprühen sie Weihrauch. Ziemlich finster und dem Paten ähnelnd blicken die Hip-Hop-Brüder Salla und Masse Salazar im Smoking drein. Nur Reggae-Musiker Nutty Silver hat gute Laune. Dixgard und Norén, flankiert von zwei Tänzerinnen, sind ohnehin Rampensäue. Und nach einer knappen Stunde ist der Spuk vorbei.