Christian Seeler eröffnet Studio-Bühne für Jugendtheater op Platt

Hamburg. Neues Haus, neues Glück. "Unsere Erwartungen am neuen Standort sind übertroffen worden", sagte Ohnsorg-Intendant Christian bei der Presse-Konferenz auf der neuen Studio-Bühne. Sie eröffnet am 16. September mit Kinder- und Jugendtheater op Platt. "Wir nehmen den Auftrag zur Förderung und Pflege der niederdeutschen Sprache ernst und sind gespannt, wie unser Angebot angenommen wird." Cornelia Ehlers, bisher Dramaturgin für Niederdeutsches Schauspiel am Staatstheater Oldenburg, übernimmt im Juni die Leitung der Bühne im ersten Stock des Hauses mit etwa 80 Plätzen. Zum Auftakt zeigt sie "Ente, Tod und Tulpe" zweisprachig als "Lütt Aant" für die Kleinen ab fünf Jahren.

Die laufende Saison gehört zu den fünf Top-Spielzeiten in der Ohnsorg-Geschichte. In Zahlen ausgedrückt: Es kamen 20 000 Besucher mehr als in der letzten Spielzeit an der Hohen Bleichen (141 000 Besucher). Seeler rechnet mit über 160 000, hat mit 414 Plätzen auch 40 mehr zur Verfügung. Andererseits verdreifachten sich im größeren Haus Kosten für Betrieb und Personal um etwa 800 000 Euro jährlich. Mit Einnahmen von 3,1 Millionen Euro aus Kartenverkauf und Fernsehaufzeichnungen sowie dem Umsatz aus Gastspielen (um 800 000 Euro) ist eine ausgeglichene Saison-Bilanz zu erwarten. Er konnte die Abo-Rückgänge seit 2008 auffangen und mit 9112 Abonnenten um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöhen.

Zu Saisonbeginn am 26. August bringt Seeler den Schwank-Klassiker "Opa warrt verköfft" mit Uwe Friedrichsen. Michael Bogdanov inszeniert Tschechows 'Unkel Wanja' (Premiere: 7.10.) und Lustspiel-Spezialist Folker Bohnet Ray Cooneys Turbulenzen im Doppelleben eines Taxifahrers, "Lögen hebbt junge Been" (Premiere: 18.11.). Weiteres im Programm: Stefan Vögels Entführungsposse "Allens för Mama" (Premiere: 13.1.2013) und der Krimi "Acht Froons" (Premiere: 13.3.2013).

Ein dritte Folge der Kult-Show "Rock op Platt" erarbeitet Sandra Keck unter dem Motto "... un wenn se nich doot bleven sünd, denn rockt se noch hüüt!" (Premiere: 20.9.). Musikalisch geht es auch beim diesjährigen Sommergastspiel "Mit 17 hat man noch Träume" der "Familie Malente" und weiteren Gastkonzerten des Hamburger Polizeiorchesters weiter. Auf der Studio-Bühne plant Cornelia Ehlers auch kleinere Produktionen für Erwachsene: Sie verlegt "Indien" von Dorfer/Harder aus dem Burgenland ins platte Land, zeigt Dietmar Bittrichs Farce "De Chorproov". Im neuen Haus nützt Seeler Freiheit und Platz, auch mal ein Experiment zu wagen.