Menschen auf der Suche nach der eigenen Identität. Der Episodenfilm “Ruhm“ nach dem Bestseller von Daniel Kehlmann ist allzu plump geraten.

"Ruhm" hat alles, was ein erfolgreicher Episodenfilm braucht: publikumswirksame Schauspieler wie Senta Berger, Heino Ferch und Justus von Dohnányi, eine erfolgreiche Romanvorlage von einem prominenten Autor (Daniel Kehlmann) und viele skurrile Geschichten samt ebensolcher Figuren. Schade nur, dass Regisseurin Isabel Kleefeld sich nicht nur viel zu lange an den einzelnen Personen und Episoden aufhält, sondern sie auch noch zu oberflächlich behandelt.

In "Ruhm" geht es um Menschen auf der Suche nach der eigenen Identität. Menschen, die sich fragen, wer sie eigentlich sind - ohne die Rezeption anderer. Dabei nimmt das Handy eine zentrale Rolle ein, denn das Schicksal eines jeden ist eng mit diesem Kommunikationsmittel verbunden.

Da ist etwa der dröge Techniker Joachim Ebeling (großartig gespielt von Justus von Dohnányi), der sich nach langem Zögern ein Handy zulegt, dann aber feststellt, dass er die aktive Nummer eines anderen zugewiesen bekommen hat. Anfangs völlig verschreckt, findet er nach und nach Gefallen an diesem fremden Leben, in das er eintaucht. In dem er Geschäfte abwickelt und Treffen mit Damen mit erotischen Stimmen vereinbart. Derweil wundert sich der Filmstar Ralf Tanner (Heino Ferch), dass ihn keine Anrufe mehr erreichen.

Oder da ist die erfolglose Schriftstellerin Maria Rubinstein (Gabriela Maria Schmeide), die für ihren erfolgreichen Kollegen Leo Richter (Stefan Kurt) eine Pressereise antritt, dann aber in dem fiktiven Ostblockland verschollen geht. Denn auf der Liste der Veranstalter taucht sie nicht auf. Wenig später ist ihr Handy-Akku leer.

Das alles klingt spannend und lustig, gerät in Kleefelds Episodenfilm allerdings allzu plump und dabei belanglos.

Bewertung: belanglos

"Ruhm" D/A/CH 2011, 103 Min., ab 12 J., R: Isabel Kleefeld, D: Senta Berger, Heino Ferch, täglich im Passage, UCI Mundsburg; www.ruhm-derfilm.de