Die Bewegung der "Jesus Freaks", gegründet 1991 in Hamburg von Martin Dreyer, ist eine christliche Erneuerungsbewegung, die sich an den amerikanischen Jesus-People der 70er-Jahre und dem charismatischen Gottesverständnis Wolfram Kopfermanns orientiert (Kopfermann, früherer Pastor von St. Petri, war Gründer der charismatisch-evangelikalen Anskar-Gemeinde). Im Mittelpunkt steht das persönliche Verhältnis zu Jesus.

Hauptziel der "Freaks" ist es, Menschen "Bock auf Jesus" zu vermitteln, die nicht zur typischen Kirchen-Klientel zählen: vor allem Akteuren in Subkulturen, Alternativbewegungen und sozial Marginalisierten. Kennzeichen der Mission sind szene-ädaquate Sprache und populäre Musik aus Pop, Punk, Hip-Hop oder Heavy Metal. Der klassischen katholischen oder evangelischen Liturgie wird das improvisierte Beisammensein entgegengesetzt, etwa in Form der "Jesus-Abhängabende". Feste Regeln und Kleiderordnungen sind tabu. Zu strittigen Themen wie Homosexualität und Abtreibung vermeidet die Gruppe klare Standpunkte. Symbol der "Freaks" ist ein in ein Omega gestelltes Alpha (der letzte und der erste Buchstabe des griechischen Alphabets).

Mit rund 2000 Mitgliedern in bundesweit rund 100 Untergruppen, dem jährlichen "Freakstock"-Festival und der Zeitschrift "Der Kranke Bote" zählen die "Jesus Freaks" zu den großen außerkirchlichen Christusbewegungen. Sie werden seitens der Kirchen nicht als Sekte angesehen.