Der Netz-Navigator führt heute zu einer Weltkarte für Schallplattenfans

World Wide Web. In der Heimat kennt man sich aus. Man weiß, zu wem man gehen muss, um den Stoff, aus dem die Träume sind, zu bekommen. Doch was ist, wenn einen der Drang überfällt, während man Gott weiß wo auf dem Globus herumturnt? Vielleicht versteckt sich ja bei Diskultura im fernen Kiew oder bei Third Ear in Haifa genau die seltene Aufnahme, nach der man schon seit Jahren vergeblich sucht.

Denn es geht natürlich um - ein Schelm, der jetzt auf illegale Ideen gekommen wäre - eine im Zeitalter von Downloads, Streamingplattformen und MP3-Playern angenehm anachronistische Variante des Musikgenusses: um Schallplatten.

Einen Design-Preis wird seine Seite bestimmt nicht gewinnen, da ist sich auch der Initiator Marcus Maack sicher. Und wenn man recordshops.org aufruft, ist man geneigt, ihm zuzustimmen.

Doch über das karge Äußere sieht man angesichts des Inhalts gern hinweg: findet man doch dort eine Weltkarte der Plattenläden. Mehr als 650 Geschäfte zwischen Melbourne und Reykjavík sind bereits eingetragen worden, wem beim Stöbern weiße Flecken auf der Karte auffallen, der kann sie nachtragen, samt Informationen über das Sortiment.

Gibt es nur Neuware oder auch Gebrauchtes, führt der Laden das eigene Lieblingsgenre oder hat er sich auf eine völlig andere Musikrichtung spezialisiert, kann man neben Schallplatten auch andere Dinge käuflich erwerben (CDs und andere Silberlinge zum Beispiel, T-Shirts oder Konzertkarten)? Ein Bewertungssystem soll zudem Klarheit darüber schaffen, ob sich ein Umweg wirklich lohnt. Zwischen einem und fünf Sternen kann der Abhängige dem Dealer seines Vertrauens geben.

Es kommt halt ganz darauf an, ob er die Gelüste seiner Kunden nach 180-Gramm-Picture-Discs befriedigen kann oder nur Massenware führt.

Die Welt ist eine Scheibe: recordshops.org