Hamburg. Keine Frage: Thomas Marek ist ein Hamburger Stepptänzer von internationalem Niveau. Zu Beginn seiner neuen Show "Drama - Love Songs and other Jazz" auf Kampnagel buchstabiert er das Alphabet seines virtuosen Könnens - auch im Dialog mit dem Kontrabassisten Kurt Holzkämper. Doch dann kommen zu den nostalgischen Jazz-Songs und den ebenbürtigen Partnern Ellen Murray, Laura Mogalle und Thomas Kolczewski noch Dichterworte ins Spiel - projiziert auf Leinwand und übersetzt in Tanz: Um diesem wohl "Drama" und "tiefere Bedeutung" zu verleihen. "Kraft", "Liebe" oder "Natur" morst Laura Mogalle rhythmisch auf den Boden, fügt sie dann in einem flüssigen Tanz zusammen. Lyrisch gibt sich Thomas Kolczewski, schleift, versunken in den Anblick des Nachthimmels, sanft Sternschnuppen-Schweife über den Boden, gleitet dahin wie ein Schlittschuhläufer. Die Lindy-Hop-Tänzerin Ellen Murray spiegelt ohne knatternde Steppschuhe stumm die Schritte und Figuren des furiosen Tap-Trios. Schließlich bekennt Marek: "Ich bin drei" und steppt sein gespaltenes "Ich": Von einem Lichtspot in den anderen springend, demonstriert er den coolen Beobachter, den aggressiven, wie ein Tier um sich beißenden und den leichtgläubigen Kerl.

Thomas Mareks Kunst spricht eigentlich ohne den Wortzauber für sich. Sie bedarf keiner Textunterlage. Der Holzboden reicht aus für dieses beredte und farbig phrasierte Tap-Feuerwerk mit Fußspitzen und Fersen.

"Drama - Love Songs and other Jazz" 28. bis 29.3., jeweils 20.30, Kampnagel, Karten unter T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de