Hamburg. Michael Lang, Direktor der Komödie Winterhuder Fährhaus, zog Bilanz und präsentierte den Spielplan für 2012/13. Er steigerte nach Rückgängen 2008 und 2010 die Zuschauerzahl von 155 110 (2009/10) auf 164 966 (2010/11) und erreichte eine Platzauslastung in den Hauptstücken von 71 Prozent. Die Abonnentenzahl konnte er bei 10 000 stabil halten. Auch im Theater Kontraste stieg die Platzauslastung von 63 auf 77 Prozent. Ausgaben und Einnahmen halten sich bei einem Etat zwischen 3,5 bis vier Millionen Euro in positiver Balance.

Langjährige Stars garantierten Zulauf und gesicherte Zahlen, darum hält Lang am Rezept fest, Publikumslieblinge in einer breiten Stückpalette zu präsentieren. Sie reicht von der Migranten-Komödie ("Achtung Deutsch") oder dem Seniorinnen-Lustspiel ("Spätlese" mit Judy Winter) über Boulevard-Kracher ("Das zweite Kapitel" von Neil Simon mit Herbert Herrmann und Nora von Collande) bis zu Hans Falladas Hommage an den Berliner Droschkenkutscher "Der eiserne Gustav" (mit Walter Plathe). Auch Ohnsorg-Star Heidi Mahler gastiert von Mitte Mai bis Anfang Juli 2013 mit "Sechs Tanzstunden in sechs Wochen".

Michael Lang musste die Kartenpreise erhöhen (um 2,50 Euro im freien Verkauf und um 1,50 im Abo). Er kritisierte den unlauteren Wettbewerb mit Billigkarten-Aktionen der Staatstheater: "Sie verkaufen die Kunst unter Wert, um die Statistiken zu verbessern." Für die Saison 2013/14 will er sich um reguläre Subventionen bei der Kulturbehörde bewerben.