Die Köche der White Lounge zeigen beim regelmäßigen Testessen ihre ganze Kreativität

Köche haben es nicht leicht: Sie bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen Kreativität und Pedanterie. Denn einerseits möchten die Gäste zwar manchmal mit neuen Gerichten überrascht werden. Andererseits sollen die Gerichte der Karte immer gleich aussehen, riechen, schmecken. Als kleine Flucht aus dem Alltag für die Zutatenjongleure in der Küche und als Barometer für den Geschmack der Gäste bieten sich Testessen an.

Die veranstaltet unter anderem die White Lounge. Regelmäßig lädt das Team des ebenso auf Ambiente wie auf Küche setzenden Restaurants in Winterhude dazu ein, die jüngsten Kreationen seiner Köche auf ihre Alltagstauglichkeit zu testen. Auch im Januar haben sie sich wieder ein Menü überlegt, das spielerisch mit der japanischen Küche umgeht: Zum Auftakt wird eine mit Teriyaki vom Rind kombinierte Steckrübensuppe gereicht.

Danach folgen drei Sushi-Variationen. Die Testesser sollen dieses Mal beurteilen, wie sich ein Surimi-Maki (von einem Algenblatt zusammengehaltene gerollte Sushi) mit Guacamole verträgt; ob eine mit Rucola, Frischkäse und Hühnchen gefüllte California Roll (ebenfalls gerollte Sushi, hier ist der Reis die äußerste Lage) zu einer roten Asia-Sauce passt und was dabei herauskommt, wenn man den Sushi-Klassiker schlechthin - Lachs-Nigiri (ein formschönes Stück Fisch auf einem Reisballen) - mit einer Kaviar-Zitronencreme kombiniert.

Das finanzielle Risiko für die probierfreudigen Tester hält sich in Grenzen, denn die neuen Kreationen werden zum halben Preis angeboten. Zusammen mit dem Dessert - einer Crêpe-Rolle mit Banane und Schokosauce kostet das mehrgängige Testessen übersichtliche 18 Euro.

Aber natürlich muss es nicht immer die große Geschmacksüberraschung sein. Wer den kulinarischen Counterpart zur Experimentierfreude der Winterhuder sucht, der wird an ungewöhnlicher Stelle fündig. Mitten auf dem Hamburger Berg, zwischen Kneipen und Clubs, die eher Lederjacken- als Jackettträger anziehen, steht ein Kleinod für Liebhaber der japanischen Küche: die Kampai Sushi Bar. Dort wirbelt Chefkoch Goro Enomoto, der schon seit fast 40 Jahren die Hamburger für japanische Küche begeistert, hinter seinem Tresen. Mehr als zehn Gäste fasst das Restaurant zwar nicht; doch die werden vom ehemaligen Betreiber des Japanstübchens und des Tenno aufs Beste mit klassischen Sushi versorgen.

White Lounge jeweils ab 18.00, White Lounge (Bus 172/173), Barmbeker Straße 2, Reservierungen unter T. 40 18 59 19; www.hamburg-white-lounge.com

Kampai Sushi Bar Di-Sa 18.00-24.00, Hamburger Berg 25; www.hamburg-kampai-sushi.de