Erwartet wird, dass beim Mainzer Sender Stellen abgebaut werden

Mainz. Das ZDF steht vor einem harten Sparkurs. Der neue ZDF-Intendant Thomas Bellut, muss bis 2016 75 Millionen Euro Personalkosten einsparen. Dies soll durch einen Einstellungsstopp, Frühverrentung und den Abbau freier Mitarbeiter geschehen. Die Details des Sparplans stehen noch nicht fest. Das ZDF beschäftigt derzeit 3600 Festangestellte und etwa ebenso viele freie Mitarbeiter.

Als einer der ersten Termine für den 57 Jahre alten ehemaligen Programmdirektor Bellut stand am Donnerstag eine Sitzung des Fernsehrates im Kalender. Sein Vorgänger Markus Schächter war am Mittwoch feierlich verabschiedet worden.

Für heute ist die erste Pressekonferenz mit dem neuen Intendanten geplant. Erwartet wird, dass Bellut sich auch zu seiner Strategie äußern wird. Heute steht auch die Entscheidung an, wer neuer Programmdirektor wird, der Posten wird vom Intendanten im Einvernehmen mit dem Verwaltungsrat besetzt. Bellut war 1984 als Volontär zum ZDF gekommen, Zuschauer kennen ihn vor allem als Moderator von Wahlsendungen und dem Format "Politbarometer".

ZDF-Chefredakteur Peter Frey geht unterdessen davon aus, dass die Sparvorgaben der Gebührenkommission KEF den Mainzer Sender nicht nur hinter den Kulissen treffen werden. "Natürlich wird man die Einschnitte auch dem Programm ansehen", sagte Frey in einem Interview, das in der aktuellen Ausgabe der Mitarbeiterzeitschrift "Kontakt" erschienen ist. Als konkrete Folge kündigte Frey an, dass zu den Olympischen Spielen "weniger Moderatoren, Reporter, Experten" entsandt werden. Chefredakteur Frey nannte die Folgen einen "schmerzhaften Prozess".