Zentrale. Aus dem "immer mehr und immer tabuloser" im Comedy-Geschäft sticht er ob seines Spiels mit der Religion hervor. Witze über Juden kann Oliver Polak, geboren 1976 als Sohn eines deutschen Juden und einer aus der ehemaligen UdSSR stammenden Germanistin, besser machen als andere: "Juden sind wie Panda-Bären", sagt Polak. "Es gibt nicht mehr so viele." Für Thomas Hermanns, in dessen "Quatsch Comedy Club" Polak Stammgast ist, war es "ein historischer Moment", dass mit dem moppeligen Mittdreißiger aus Papenburg der jüdische Humor in die hiesige Komik zurückgekehrt ist. Die Basis hatte Polak 2008 mit dem Bestseller "Ich darf das, ich bin Jude" gelegt. Für die Stand-up-Show "Jud süss-sauer" erhielt er die Auszeichnung "Bestes Entertainment 2010" .

Ende Februar hat Polak eine neue DVD herausgebracht, an der auch Rocksänger Dirk von Lowtzow (Tocotronic) mitgewirkt hat. Polak ersetzt in dessen Hymne "Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein" das vorletzte Wort einfach durch "Judenbewegung". Auf Tournee bietet er den Zuschauern Lesung, Stand-up-Show und Gesang - frei nach seinem Motto: "Ich vergesse die Sache mit dem Holocaust - und Sie verzeihen uns Michel Friedman."

"Ich darf das, ich bin Jude" heute, 20.30, Thalia Zentrale (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Eintritt 12,-