Die in Berlin lebende Australierin Kat Frankie überzeugt im Uebel & Gefährlich mit Stimmgewalt und individuellem Gitarrenspiel.

Hamburg. Als Kat Frankie die Bühne betritt, ist die Stimmung im gefüllten Saal des Uebel & Gefährlich ausgelassen. Und doch ist eine feine Anspannung im Raum zu spüren. Wer sich dort eingefunden hat, weiß um das Potenzial dessen, was sich hier noch zu zeigen vermag.

Zwanglos begrüßt die Wahlberlinerin ihr Publikum, und noch ohne einen Ton gespielt zu haben, bannt die Anwesenheit der gebürtigen Australierin. Mit ihrem kurzen Haar, das streng gescheitelt nach hinten gekämmt ist, und ihrer eleganten Garderobe wirkt Kat Frankie wie eine maskulinere und ernstere Annie Lennox. Als sie zu singen anfängt, setzt sich dieser Vergleich fort und endet gleichzeitig - mit herausragender Stimmgewalt und exzessivem Gitarrenspiel erzeugt Frankie einen überaus individuellen Klang. Mittels Looping-Maschine nimmt sie live immer wieder Percussions- und Gesangspartien auf, um beides mit großer Souveränität zu einem wirkmächtigen Sound-Choral zusammenzuschichten.

Aber dieser technischen Multiplizierung bedarf es nicht erst, damit den Zuhörern in erschütternder Klarheit bewusst wird, dass sie gerade einem Ausnahmetalent lauschen. Andächtig und ergriffen beobachten sie das großartige Schauspiel der flüsternden, tobenden, bedächtig konstatierenden jungen Frau. Bis auf gelegentlich umstürzende Bierflaschen herrscht Stille während der Songs. Kat Frankie kommentiert diese Geräuschkulisse, lächelt und sorgt ihrerseits immer wieder für ein Lächeln unter den Zuschauern: Ihrer vermeintlichen Unnahbarkeit zum Trotz bewegt sie sich in äußerst sympathischer Kombination mit Bühnenpartner Francesco Wilking nah am Publikum. Nicht enden wollender Applaus verabschiedet eine wirklich außergewöhnliche Sängerin.