3001-Kino. Lemmy Kilmister ist legendär. Auch wer nichts mit der Musik von Motörhead anfangen kann, ist häufig fasziniert von diesem Mann, der seit Jahrzehnten unbeirrt sein Rock-'n'-Roll-Ding durchzieht und sich noch nie um irgendwelche Trends geschert hat. Lange bevor die Feuilletons Lemmy Kilmister entdeckt haben, drehte der Hamburger Regisseur Peter Sempel einen Dokumentarfilm über dieses Original, den er schlicht "Lemmy" betitelt hat. Dabei ist ihm ein so vielschichtiges wie amüsantes Porträt gelungen, das nicht etwa chronologisch die Lebensstationen des Heavy-Metal-Sängers und Bassisten abklappert, sondern sich dem Phänomen eher assoziativ nähert und viele unvergessliche Schlaglichter bietet.

Etwa wenn Lemmy dem Regisseur trocken mitteilt, er stehe schon auf Filme, "aber nicht auf deinen Kunstkram". Oder wenn Fans, die ihr Leben der Band gewidmet haben und so viele Konzerte wie irgend möglich sehen, Lemmy mit spürbarer Zuneigung als "echten Freund" beschreiben. Oder wenn Lemmy im dunklen Studio steht und den Song "Orgasmatron" mit einer Intensität singt, die für Gänsehaut sorgt.

"Lemmy" ist ein unbedingtes Muss, mindestens für jeden Motörhead-Fan und heute im 3001-Kino zu sehen. Regisseur Sempel wird anwesend sein und von den Dreharbeiten erzählen.

"Lemmy" heute, 22.00, 3001 (U/S Sternschanze), Schanzenstraße 75, Eintritt 7,50/erm. 5,50; www.sempel.com