Am Allee-Theater ist der “König Theodor in Venedig“ ein großes Vergnügen

Hamburg. Schon bei den ersten beschwingten Klängen der Ouvertüre ist es klar: Es wird ein entspannter Abend in der Kammeroper Allee-Theater mit Giovanni Paisiellos heroisch-komischer Oper "König Theodor in Venedig". Mit dem Heroischen ist es so eine Sache, aber komisch wie lange nicht mehr geht es zu an diesem auf Raritäten spezialisierten Haus, wenn ein flüchtiger König mit Schulden ohne Ende versucht, seinen Kopf zu retten. Es hat ihn gegeben, diesen adeligen Abenteurer, dem Paisiello 1784 ein tönernes Denkmal gesetzt hat, das bis heute nicht ein bisschen Patina angesetzt hat.

Das Opernglück beginnt mit der raffiniert arrangierten kammermusikalischen Fassung von Dirigent Fabian Dobler mit nur sieben erstklassigen Musikern, der mit einem Augenzwinkern kleine rhythmische Widerborstigkeiten einflicht, die uns schon jetzt zum Lachen bringen. Es hält an beim Erleben der choreografisch genau ausgetüftelten, bis zur Groteske sich steigernden Inszenierung der ehemaligen Tänzerin Jean Renshaw und setzt sich fort beim Hören der deutschen Fassung von Barbara Hass und beim Betrachten von deren Kostümen und dem stilsicheren Bühnenbild der Kathrin Kegler. Endlich hat der hellstimmige Bariton Marius Adam als König Theodor eine Rolle gefunden, die ihm sängerisch und schauspielerisch angemessen ist.

In der stimmlich kongenialen Begleitung von Roy Weissensteiner als Ex-Minister führt hier ein Sängergespann das insgesamt siebenköpfige, vorzügliche Ensemble an, dem die Puste am musikalisch höchst anspruchsvollen Spaß nie ausgeht.

"König Theodor in Venedig", nächste Vorstellungen: 7.3. und 9.-11.3., Karten unter T. 38 29 59