Hamburg. Mit dem Einstieg hat sich Rea Garvey tüchtig verhoben. Woodkids "Iron", die Netzsensation des vergangenen Jahres, ist eine Nummer zu groß für den Wohlfühlbarden von der Grünen Insel. An den Monumentalsound des Franzosen reicht Garvey einfach nicht heran. Aber Stille erträgt der Ire schließlich nicht. Tour, Soloalbum, erster und letzter eigener Song am Freitag in der ausverkauften Großen Freiheit 36 heißen alle: "Can't Stand the Silence". Dunkelheit scheint Garveys Sache ebenfalls nicht zu sein.

Scheinwerferbatterien, für die jeder Drittligaverein sein größtes Talent eintauschen würde, tauchen den prall gefüllten Kiezklub in gleißende Helligkeit. Vor dem Lichtermeer steht Garvey im gestreiften Glitzershirt. Und wenn der 38-Jährige nicht singt, erzählt er. Von sich selbst, seinen Erfolgen, seinen prominenten Fans, vom famosen Publikum und Tausenderlei anderen Dingen. Natürlich auch von "The Voice of Germany". Schließlich hat der Juror seinen Schützling Michael Schulte, 21, aus Dollerup dabei, den Drittplatzierten der Castingshow. Der darf auch zwei Liedchen trällern und macht das auch ganz ordentlich. Ansonsten schraubt sich Garvey mit charakteristisch klagender Stimme durch einen Großteil seines Albums und einige ältere Nummern.

"Through the Eyes of a Child" darf ebenso wenig fehlen wie Jam & Spoons "Be Angeled". Und dann, nach 90 Minuten, ist auch schon das "End of the Show" gekommen. Das kann man bedauern. Muss man aber nicht.