Als letzte Veröffentlichung von Charlotte Brontë galten bislang die 1860, fünf Jahre nach ihrem Tod, erschienenen Fragmente "The Professor & Emma". 152 Jahre später, genauer gesagt, seit gestern, gibt es nun wieder etwas "Neues" von der viktorianischen Autorin, die durch ihre Romane "Jane Eyre", "Shirley" und "Villette" bekannt geworden ist. Die Schwester von Emily und Anne Brontë hat im Jahr 1842 auf Französisch die Kurzgeschichte "L'Ingratitude" über eine gedankenlose junge Ratte geschrieben, die sich über die Bedenken ihres Vaters hinwegsetzt, Abenteuer auf dem Land sucht und ein trauriges Ende findet.

Die Geschichte, von der man 1913 zuletzt etwas gehört hatte, ist jetzt in einem belgischen Museum wieder aufgetaucht. Die Schwestern Charlotte und Emily kamen aus der britischen Provinz nach Brüssel, um sich von ihrem belgischen Tutor Constantin Heger unterrichten zu lassen. Charlotte soll sich in den verheirateten Mann verliebt und die Zuneigung später in "Villette" literarisch verarbeitet haben. Emily Brontë arbeitete später als Englischlehrerin in der Stadt.

"The London Review of Books" hat das Dokument auf seiner Homepage veröffentlicht: www.lrb.co.uk .