Die junge norddeutsche Band präsentiert am Donnerstag ihr Minialbum “Mirage“. Schmissige Popmusik und ein Sound, der glücklich macht.

Hamburg. Wer dieser Tage vor dem Schaufenster der Hanseplatte haltmacht, sieht dort in einem Fernseher farbige Kreise, Lichtreflexe, einen Tanz von Schärfe und Unschärfe. Und mittendrin in diesem Spiel aus Schein und Sein agiert die Band The Dashwoods. Sängerin, Gitarristin und Texterin Daniela Krüger, 20 Jahre jung, erzählt im Song "Evaporate" vom Sommerregen, der sich verflüchtigt. Und diese Zwischenzustände, in denen sich das Leben bricht, transportiert das Quintett mit schmissiger, traumwandlerischer Popmusik. Ein Sound, der glücklich macht, ohne stumpf dem Frohsinn zu frönen. Das ist selten und sehr gut. Zu finden ist die Nummer auf dem Minialbum "Mirage", das die Gruppe Donnerstag in dem Laden am Neuen Kamp vorstellt.

Nicht weit entfernt, im Café Panter an der Marktstraße, sitzt Schlagzeuger Antoine Laval und erzählt, wie alles begann mit The Dashwoods. Wie sich die Band im Freundeskreis fand, damals, vor vier Jahren, im norddeutschen Zeven. Und wie sofort klar war, dass sie eigene Lieder schreiben wollen, auf Englisch. "Unsere Vorbilder waren britische Bands wie Foals und Bloc Party", erklärt Laval. "Außerdem passt das Englische gut zu Danielas Stimme." Und die klingt wunderbar speziell. Sehnsuchtsvoll und doch trotzig, als entspringe sie einem wahrlich eigensinnigen Geschöpf.

Eine Aura, mit der The Dashwoods 2011 diverse Nachwuchspreise einheimsten. Neben dem mit 10.000 Euro dotierten "Live in Bremen"-Wettbewerb gewannen sie auch das Hamburger Förderprogramm "Krach & Getöse" des Vereins RockCity. Die Unterstützung der LAG Rock aus Hannover lehnte die Band jedoch ab. "Wir wollen nicht so durchgecoacht werden", sagt Laval.

Sich nicht verbiegen zu lassen ist nach wie vor ein hohes Gut. Dazu gehört ebenfalls, sich bei der Produktion des ersten Langspiel-Debüts nicht verrückt machen zu lassen. Obwohl Laval mittlerweile in Hamburg lebt, proben The Dashwoods immer noch im Keller seines Vaters in Zeven. Und dort lassen sie sich Zeit. "Wir schreiben bestimmt weniger Songs als andere Bands", sagt Laval. "Aber wenn die dann fertig und gut werden, ist das genau unser Ding."

The Dashwoods Do 1.3., 20.00, Hanseplatte (U Feldstraße), Neuer Kamp 32, Eintritt: 3,-