Fernsehinterviews, rares Filmmaterial und Bilder, die bislang nur selten zu sehen waren, sind Pfunde, mit denen diese Dokumentation wuchert: Detaillierter als in dem Arte-Zweiteiler "Andy Warhol - Godfather of Pop", der knapp vier Stunden lang ist, dürfte das Leben des Popkünstlers, der vor 25 Jahren starb, noch nie für das Fernsehen porträtiert worden sein. Autor Ric Burns, der seine Doku 2006 für den öffentlich-rechtlichen US-Kanal PBS produzierte, lässt zudem Kunsthistoriker und Wegbegleiter Warhols zu Wort kommen.

Besonders interessant ist der erste Teil, der Warhols Kindheit und Jugend in Pittsburgh und seine Zeit in New York von 1949 bis zu seinem künstlerischen Durchbruch Anfang der 60er-Jahre schildert. Anfangs will in der Kunstszene niemand etwas von ihm wissen - weder der von Warhol verehrte Schriftsteller Truman Capote noch die Popkünstler Jasper Johns und Robert Rauschenberg. Der schüchterne schwule Sohn armer slowakischer Einwanderer war zwar ein kommerziell erfolgreicher Grafiker. Aber genau dieser Erfolg stand seinem künstlerischen Durchbruch zunächst im Wege.

"Andy Warhol - Godfather of Pop" Sa 22 Uhr, Arte; zweiter Teil Sonntag 23.40 Uhr