Das meistgelesene Buch deutscher Sprache? Das ist - sieht man mal vom Manifest der Kommunistischen Partei und seinen hundertmillionenfachen Übersetzungen ins Chinesische und Russische ab - noch immer die Märchensammlung der Brüder Grimm. "Frau Holle", "Rotkäppchen" oder "Rapunzel" kennen wir, aber wer waren eigentlich Jacob und Wilhelm Grimm? Wie lebten die beiden Brüder, die als Gründerväter der Germanistik gelten?

Steffen Martus ist diesen Fragen nachgegangen - in einer mehr als 600 Seiten starken Biografie. Der Literatur-Dozent der Uni Kiel erzählt vom Leben der beiden Juristen-Söhne, deren Berliner Wohnung zu einem kulturellen Zentrum Preußens wurde. Sowohl Jacob, Teilnehmer des Wiener Kongresses und später Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, als auch der Familienvater und gesellige Dichter Wilhelm forschten in der Vergangenheit von Literatur, Recht und Religion, um die Gegenwart zu begreifen. Nicht nur weil der 200. Jahrestag der Erstausgabe von Grimms Märchen 2012 näherrückt, stellt Martus in einer Matinee im Heine-Haus die Biografie vor.

"Die Brüder Grimm. Eine Biografie!" Lesung mit Steffen Martus So 26.2., 11.30, Heine-Haus (Bus 36), Elbchaussee 31, Eintritt 10,-/Mitglieder frei